Rede des Präsidenten am Ehrenmal
Sehr verehrte Gäste, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Krechting, liebe Schützenbrüder.
Herzlich willkommen hier am Ehrenmal in Krechting.
Ja, wir feiern Schützenfest und stehen wieder gemeinsam hier. Dieses Innehalten am Ehrenmal, war und ist ein besonderer und äußerst wichtiger Moment auf jedem Schützenfest. Für mich persönlich ist das heute auch etwas sehr besonderes, denn ich habe zum ersten Mal die Ehre hier zu Euch zu sprechen. Ich habe viel darüber nachgedacht, was ich hier und heute zu Euch sagen möchte. Dabei stellte ich mir fast die ganze Zeit immer ein und dieselbe Frage.
Warum stehen wir hier am Ehrenmal?
Wir stehen hier am Ehrenmal, um nicht zu vergessen.
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Um nicht zu vergessen welches Leid viele Menschen in der Vergangenheit hier in Krechting, in Europa und auf der ganzen Welt durch Kriege erlitten haben.
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Um nicht zu vergessen, wie viele Menschen in diesen unfassbaren und völlig sinnlosen Kriegen Ihr Leben gelassen haben.
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Um nicht zu vergessen, wie schnell ein ganzes Land von wenigen Personen in den Abgrund gerissen werden kann. -> Was auch heute immer wieder der Fall ist.
Wir stehen wir hier am Ehren auch um zu Gedenken.
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Wir gedenken hier am Ehrenmal der unzähligen Toten der vergangenen und der gegenwärtigen Kriege dieser Welt.
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Wir gedenken hier am Ehrenmal aller verstorbenen Schützenbrüder, deren Partner, sowie allen verstorbenen Krechtinger Bürgerinnen und Bürger.
Dies waren im letzten Jahr:
- Franziska Rottstegge
- Elisabeth Stollenwerk
- Georg Ebbers
- Anna Wilting
- Frank Koloske
- Hermann van der Linde
- Gertrud Bußkamp
- Johannes Tebroke
Nicht zuletzt stehen wir hier, um aufmerksam zu machen.
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Wir müssen Aufmerksam darauf machen, dass es noch immer viel zu viel menschengemachte Gewalt auf der Welt gibt. Gewalt die oft körperlicher Natur ist, aber immer wieder, gerade in unseren Regionen, auch seelisch neue Formen annimmt.
Beide Arten von Gewalt sind schrecklich und belasten die Opfer oft Ihr ganzes Leben.
Einige Beispiele dafür hören wir jeden Tag in den Nachrichten oder lesen diese in den sozialen Medien.
Wir hören von neuen Amokläufen, bei denen wahllos auf Männer, Frauen und sogar auf Kinder an einer Grundschule geschossen wurde und dabei viele ums Leben gekommen sind.
Wir hören von Mobbing Opfern in Schulen oder im Beruf, die von den oft anonymen Tätern in schwere Depressionen oder schlimmeres getrieben werden.
Wir hören immer wieder von unaussprechlichen Gewalttaten an Kindern.
Und nicht zuletzt, hören wir jeden Tag neue Informationen und Schreckensmeldungen von den Kriegsschauplätzen dieser Welt. Aktuell gibt es insgesamt 29 Kriege auf dieser Welt. 29 Kriege. Und nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine haben wir gemerkt, wie schnell so ein Konflikt auch in unsere Nähe kommen kann. Dabei hören wir von den Tätern oder Aggressoren immer wieder Erklärungsversuche, warum es denn gerechtfertigt sei, eine Gewalttat zu begehen oder wie im Ukrainekonflikt diese einfach nur anzuordnen. Es gibt für mich keine Erklärungen oder Rechtfertigungen für Gewalt. Für mich hat niemand das Recht einem anderen Menschen Gewalt anzutun. Weder seelisch noch körperlich.
Ich wünsche mir, dass wir alle daran arbeiten die Welt etwas friedlicher zu machen.
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Ich wünsche mir das wir miteinander reden, anstatt zu kämpfen
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Ich wünsch mir das Völker untereinander Handeln, anstatt sich mit Raketen und Waffen gegenüberzustehen
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Ich wünsche mir, dass Menschen, wir, gemeinsam Spass und Freude und vor allem Frieden haben.
Ich bedanke mich bei allen für die Aufmerksamkeit. Ich wünsche uns allen ein harmonisches und friedliches Schützenfest 2022 und möchte meine Rede gerne mit einem Zitat von Mahatma Gandhi beenden.
Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg